Knochendichte
Funktionsprinzip
Die Knochendichtemessung, auch Densitometrie genannt, wird primär zur Abklärung der Osteoporose (Knochenschwund) eingesetzt. Die Osteoporose ist eine Skeletterkrankung, für die eine niedrige Knochenmasse sowie eine Störung der Knochenarchitektur charakteristisch sind. Dies führt in weiterer Folge zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit sowie Frakturanfälligkeit.
Rasche Durchführbarkeit
Die Messung der Knochendichte erfolgt primär mit Hilfe der “Double Energy X-ray Absorbtion”-Technologie (= DEXA) an der Lendenwirbelsäule, am Schenkelhals oder auch am Unterarm. Diese Untersuchungsmethode zeichnet sich durch eine sehr rasche Durchführbarkeit aus und beansprucht nur wenige Minuten für die Messung der Lendenwirbelsäule. Darüber hinaus vereint sie zugleich hohe Reproduzierbarkeit der gemessenen Werte und eine äußerst geringe Strahlenbelastung.
Die erhobenen Messergebnisse werden mit einem Kontrollkollektiv verglichen. Anschließend wird in der Auswertung die Stärke der Abweichung des gemessenen Wertes der untersuchten Person im Vergleich zum Mittelwert bzw. der Standardabweichung des Normalkollektivs angegeben. Die altersspezifischen Vergleichskollektive gibt es für weibliche und männliche Patienten.
T-Score und Z-Score
Die Angabe der Abweichungen erfolgt als T-Score bzw. als Z-Score. Der T-Score bezieht sich auf den durchschnittlichen Höchstwert der Knochendichte einer gesunden Population (peak bone mass) und gibt demnach an, um wie viele Standardabweichungen nach oben oder unten der gemessene Wert von der peak bone mass abweicht. Der Z-Score stellt den gemessenen Wert dem Mittelwert der Altersgruppe innerhalb einer gesunden Population gegenüber und gibt wiederum die Abweichung des gemessenen Wertes in Standardabweichungen nach oben oder unten an.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO spricht man bei einem T-Score zwischen -1 und -2,5 von einer Osteopenie (eine Art Vorstufe der Osteoporose) und bei einem T-Score von unter -2,5 von einer Osteoporose. Die Angabe der Ergebnisse erfolgt einerseits als Grafik, andererseits als Tabelle im Dokumentationsausdruck.
Sollten aufgrund schwerer degenerativer Veränderungen an den Wirbelbogengelenken oder aufgrund einer massiven Sklerose der Bauchaorta Interpretationsschwierigkeiten im Rahmen der DEXA auftreten, so kann als alternative Methode die quantitative CT-Densitometrie eingesetzt werden. Im Zuge dieser Untersuchung wird anhand von Schnittbildern durch die Lendenwirbelkörper 2, 3 und 4 lediglich die Region der Knochenbälkchen zur Beurteilung verwendet, während alle anderen Strukturen unbeachtet bleiben können. Da bei dieser Methode die Strahlenbelastung deutlich höher ist, wird dieses Verfahren erst in zweiter Linie angewendet.
Die bis ungefähr Ende 1999 mittels eines kleinen Computertomographen angewendete Messung am Unterarm (periphere quantitative CT-Densitometrie: pqCT) kommt heute nicht mehr zum Einsatz, da mit Hilfe der Messwerte des Radius die Situation an der Wirbelsäule bzw. am Schenkelhals nicht verlässlich wiedergeben werden kann.